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News

2014
Unterm Birnbaum

Kriminalnovelle nach Theodor Fontane
für die Bühne bearbeitet von Volker Ranisch
Regie: Volker Ranisch
musikal. Leitung/Klavier: Corina Gieré

Premiere: Mittwoch, 29.10.2014
19 Aufführungen / 1193 Zuschauer

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Personen und ihre Darsteller

ABEL HRADSCHECK, Dorfmaterialist Helmuth Stanisch

URSULA HRADSCHECK, seine Frau  Lilo Rieder

EDE, Verdingjunge bei Hradscheck  Livia Enzler

JESCHKE, Nachbarin  Annegret Trachsel

GEELHAAR, Polizist  Hans-Rudolf Stoll

MIETZEL, reicher Bauer  Marcel Zarske

DIE MIETZELN, seine Mutter  Rosmarie Keller

SZULSKI, ehemals Schulze,Handelsreisender Anna Zena

VOHWINKEL, Justizrat  Annegret Trachsel

ECCELIUS, Pfarrer  Marcel Zarske

EIN AMTSRAT  Rosmarie Keller

MEYER, relegierter Student   Livia Enzler

Fontanes Kriminalnovelle – ein Meisterwerk in seiner verzweifelten Suche zwischen Anpassung an dörfliche Kleingeistigkeit und Auflehnung gegen üble Nachrede gepaart mit bizarren Lebensansprüchen.

Ein Balanceakt, bei dem man nur verlieren kann weil er in eine ökonomische und emotionale Sackgasse führt. Ein Verbrechen scheint der einzige Ausweg. Ein Verbrechen, nahezu perfekt geplant und gerade darum selbstzerstörerisch in seiner Kraft. Aber Fontane wäre nicht Fontane, wenn es ihm lediglich um einen Fall aus dem Kriminalarchiv ginge...

Abel Hradscheck, Gastwirt im Oderbruchdorf Tschechin, ist in finanzieller Bedrängnis. Nicht nur hat er Anschaffungen gemacht, die über seine Verhältnisse gehen, er trinkt auch seinen Wein selber und spielt mit seinen Gästen um Geld. Am meisten schuldet er dem polnischen Handelsreisenden Szulski, der ihn mit Wein beliefert. Als er eines Tages in seinem Garten die Leiche eines französischen Soldaten unter dem Birnbaum findet, entwirft er einen raffinierten Mordplan. Als der Weinhändler Szulski ihn aufsucht, gibt er ihm vor Zeugen sein letztes Geld. Am nächsten Morgen besteigt Hradschecks Frau, in Szulskis Pelzmantel vermummt, dessen Kutsche und fährt bei Sturmwetter ab. Wenig später wird die Kutsche samt Pferd in der Oder gefunden. Hradscheck wird verdächtigt und verhaftet. Als der Gendarm Geelhaar, dessen Nachbarin, die Jeschke, ins Kreuzverhör nimmt, erzählt sie ihm, dass sie Hradscheck in der fraglichen Nacht im Garten habe graben sehen. Als die Sache untersucht wird, findet sich die Leiche des Franzosen, die dort schon seit mindestens zwanzig Jahre liegt. Hradscheck ist rehabilitiert; er erklärt, er habe in dieser Nacht heimlich, damit sein Lokal nicht in Verruf gerät, eine verdorbene Speckseite vergraben wollen und sei auf die Leiche des Franzosen gestoßen. Der Dorföffentlichkeit ist es peinlich, Hradscheck zu Unrecht verdächtigt zu haben, er gilt jetzt als unschuldig. Während seine Frau unter Gewissensqualen leidet und nach kurzer Zeit stirbt, erfreut sich Hradscheck bester Gesundheit und unerschütterlicher Gemütsruhe. Nur seine Nachbarin, die Jeschke, mag nicht an seine Unschuld glauben und stichelt immer wieder mit Anspielungen. Als er ihr mit einer Verleumdungsklage droht, hält sie sich an seinen Laufburschen Ede, dem sie einredet, es würde in Hradschecks Keller spuken. Als Ede sich im Beisein von Gästen weigert, in den Keller zu gehen, sieht Hradscheck wieder Verdachtsmomente aufkommen. Er glaubt, dem Spuk ein Ende machen zu können, indem er die Leiche Szulskis aus dem Keller entfernt. Damit seine Nachbarin nicht wieder das Licht seiner Laterne im Kellerfenster sieht, nimmt er ein Brett, das neben der Falltür zum Keller liegt, und deckt damit das Fenster ab. Dabei übersieht er, dass das Brett die Aufgabe hat, übereinandergestapelte Holzfässer am Wegrollen zu hindern.  Am nächsten Tag findet man Hradscheck in seinem Keller - tot, neben der Leiche seines Opfers.

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